Herausragende Gegenwartsliteratur zu einem Thema, das die katholische Kirche seit jeher belastet und gerade wieder brandaktuell verstärkt in Kirchenaustritten sichtbar wird. Eine Aufarbeitung durch den Klerus scheint schier unmöglich, nicht einmal gewollt. Steven Uhly hat es verstanden, die inneren Kämpfe eines Menschen darzustellen, der sein Leben nicht im Griff hat und dadurch immer wieder andere Menschen nachhaltig schädigt. In der Summe des Ganzen gibt es nur Verlierer. (Frank-Michael Preuss)
Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der offenbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag.
Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen ›Sünder‹ tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und…
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